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Immer wird davon gesprochen, dass Vitamine essentiell für die Ernährung sind und man davon fast nicht genug bekommen kann. Hast Du Dich jedoch einmal gefragt, warum eine ausreichende Vitaminversorgung so wichtig für die Gesundheit Deines Babys ist? Ob Wachstum, Immunsystem oder Entwicklung, Vitamine spielen eine entscheidende Rolle. Da die wichtigsten Vitamine nicht vom Körper selbst hergestellt werden können, müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden. Die einzelnen Vitamine besitzen dabei sehr vielfältige Aufgaben. Doch durch welche Lebensmittel kann ich eine ausreichende Vitaminversorgung für mein Baby garantieren und wie viele Vitamine sollten aufgenommen werden?
Vor Beginn der Beikost wird Dein Baby über die Muttermilch oder Folgemilch mit allen wichtigen Vitaminen versorgt. Der Bedarf Deines Kindes an Vitaminen steigt dabei mit dem Wachstum an. Achte deshalb in der Zeit des Stillens besonders auf Deine eigene Ernährung und gestalte diese möglichst ausgewogen und abwechslungsreich, um eine ausreichende Vitaminversorgung zu gewährleisten. Bei Neugeboren hängt der Vitaminstatus dabei eng mit Versorgung während Deiner Schwangerschaft zusammen. Eine unausgewogene Ernährung kann zu einem Vitaminmangel führen, wodurch sich das Krankheitsrisiko für Dein Baby erhöhen könnte. Mit der Einführung der Beikost unterstützt Du somit, dass Dein Baby auch weiterhin alle wichtigen Vitaminen erhält.
Vitamine sind in fettlöslich und wasserlöslich unterteilt. Eine Übersicht über die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K findest hier.
Eine ausreichende Vitamin-A-Versorgung ist für die Zellentwicklung Deines Babys sehr wichtig. Es beeinflusst zudem sowohl das Wachstum als auch das Immunsystem Deines Kindes. Gute Vitamin A Quellen sind beispielsweise Karotten, Süßkartoffeln oder auch Spinat, da sie einen hohen β-Carotingehalt besitzen. Aus β-Carotin kann dann vorgebildetes Vitamin A hergestellt werden. Des Weiteren gilt für fettlösliche Vitamine, dass diese durch das hinzugeben von Fett besser aufgenommen werden können. Pflanzenöle eignen sich hierbei am besten für den Brei Deines Babys, aufgrund eines hohen Anteil von ungesättigten Fettsäuren. Also einfach einen Esslöffel Öl unter den Brei deines Babys mischen und schon kann geschlemmt werden. Bei Karotten gilt zwar, dass diese reich an β-Carotin sind, dieses kann jedoch aus der rohen Karotte so gut wie gar nicht aufgenommen werden. Durch das Herstellen eines Karotten-Breis kann die Aufnahme hingegen gesteigert werden. Vielleicht solltest auch Du das nächste Mal überlegen, ob Du deine Karotten pürierst. Aber Achtung: Zu viel Karotten-Brei verursacht eine orangene Nase.
Da es sich bei Spinat aber um ein sehr nitrathaltiges Gemüse handelt, solltest Du es Deinem Baby in der Regel nicht vor dem 8. Monat. Manche Kinder vertragen Spinat auch schon etwas eher. Am besten startest Du erst einmal mit einer kleinen Menge, um zu testen, ob Dein Baby das vitamin-A-reiche Gemüse mag. Wichtig ist dabei, dass Du den Spinat nicht vorkochst, da durch Bakterien beim Aufwärmen das schädliche Nitrit gebildet werden kann.
Vitamin D kann im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen in der Haut selbst hergestellt werden. Das fettlösliche Vitamin wird dabei durch Sonneneinstrahlung mittels UVB-Licht gebildet. Dein Baby solltest Du jedoch nicht direkter Sonnenstrahlung aussetzen, da die Haut noch sehr sensibel ist und erst noch eigene Schutzmechanismen entwickeln muss. Also am besten draußen in der Sonne immer schön eincremen und am besten die Zeit im Schatten genießen. Dennoch ist Vitamin D für die Entwicklung Deines Babys sehr wichtig und sollte durch Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel unterstützt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dies sowohl für gestillte als auch für nicht gestillte Kinder. Vitamin D ist entscheidend am Calcium- und Phosphathaushalt beteiligt, wodurch die Knochengesundheit Deines Babys stark beeinflusst wird. Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer Rachitis führen, eine Erkrankung die durch Deformierungen des Skeletts und eine herabgesetzte Muskelkraft gekennzeichnet ist.
Das fettlösliche Vitamin E wirkt aktiv beim Zellschutz und Schutz des Immunsystems mit. Neben Vollkornprodukten ist es vor allem in pflanzlichen Ölen, Avocado oder Leinsamen enthalten.
Vitamin K auf der anderen Seite stellt einen wichtigen Faktor der Blutgerinnung dar. Dein Baby kommt nach der Geburt mit einem unzureichenden Vitamin-K-Speicher auf die Welt, das ist ganz normal. Aus diesem Grund wird Deinem Kind direkt nach der Geburt prophylaktisch Vitamin-K verabreicht, um das Risiko für mögliche Hirn-, Haut- oder Darmblutungen zu minimieren. Auch in den darauffolgenden Tagen und Wochen ist es wichtig, dass Dein Baby weiterhin zusätzliches Vitamin K erhält. Dies ist notwendig, da der Vitamin-K-Transfer über die Plazenta nur in geringem Maß und somit für Dein Kind nicht ausreichend erfolgt. Vitamin K findest Du vor allem in grünem Gemüse wie beispielsweise Rosenkohl, Broccoli oder Spinat. Es ist zudem auch in Milch, Eiern, Früchten oder Hähnchenfleisch enthalten. Da einige dieser Lebensmittel wie beispielsweise Milch aber für den Beikoststart ungeeignet sind, benötigt Dein Baby am Anfang Nahrungsergänzungsmittel.
Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören vor allem die unterschiedlichen Vitamin-B-Komplexe. Vielleicht siehst Du hier den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, doch wir werden Dir im folgenden die wichtigsten B-Vitamine und natürlich auch Vitamin C einzeln vorstellen.
Thiamin, auch Vitamin B1 genannt, zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen. Es erfüllt wichtige Funktionen im Energiestoffwechsel und spielt eine entscheidende Rolle bei der Reizweiterleitung im Nervensystem. Thiamin ist in hohen Mengen in Schweinefleisch und Vollkornmehlen, aber auch in Haferflocken und einigen Hülsenfrüchten wie Erbsen enthalten. Um Dein Baby ausreichend mit Vitamin B1 zu versorgen, solltest Du darauf achten, dass du vor allem Vollkornprodukte anbietest.
Vitamin B2, welches auch als Riboflavin bezeichnet wird, ist an sehr vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Zellfunktionen, des Wachstums und der Entwicklung Deines Kindes. Hauptlieferanten für das wasserlösliche Vitamin können vor allem Milch- und Milchprodukte sowie Vollkornprodukte sein.
Eine ausreichende Versorgung Deines Babys mit Niacin (Vitamin B3) ist für den Ablauf wichtiger Zellvorgänge und Stoffwechselfunktionen sehr wichtig. Zwar kann der Körper Vitamin B3 aus der Aminosäure Tryptophan selbst herstellen, das reicht jedoch nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Neben Rind-, Kalbs- und Schweinefleisch sowie Geflügel ist das wasserlösliche Vitamin B3 auch in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse enthalten. Jedoch ist zu beachten, dass Dein Baby Niacin besser aus tierischen Produkten als aus pflanzlichen Produkten aufnehmen kann. Bei einer vegetarischen Ernährung sollten vor allem Vollkornprodukte und Kartoffeln viel im Speiseplan vertreten sein.
Vitamin B6, auch Pyridoxin genannt, ist von entscheidender Bedeutung im Stoffwechsel. Zudem nimmt es Einfluss auf das Nervensystem und die Immunabwehr Deines Kindes. Das wasserlösliche Vitamin B6 ist des Weiteren an der Bildung von Hämoglobin beteiligt. Hämoglobin ist ein Eiweiß, dass für die rote Farbe des Blutes verantwortlich ist. Pyridoxin ist in höheren Mengen in Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, Vollkornprodukten, grünen Bohnen, Linsen oder auch Bananen enthalten.
Das wasserlösliche Vitamin Pantothensäure zählt ebenfalls zur Familie der B-Vitamine. Pantothensäure reguliert viele Stoffwechselvorgänge im Körper, unter anderen auch den Abbau von Fetten und Kohlenhydraten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht eine regelmäßige Zufuhr an Pantothensäure als gesichert an, da es in geringen Mengen in fast allen Nahrungsmitteln vorzufinden ist. In hohen Mengen ist Pantothensäure in Muskelfleisch, Milch, Vollkornerzeugnissen oder Erbsen enthalten.
Sowohl der Kohlenhydrat- als auch der Protein- und Fettstoffwechsel werden vom Vitamin Biotin beeinflusst. Die verschieden Stoffwechsel sind dabei für die Energiebereitstellung zuständig. Gute Biotinquellen sind beispielsweise Haferflocken, Spinat oder auch Bananen.
Folat oder Vitamin B9, besser bekannt unter dem Namen Folsäure, spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung und Ausprägung von Zellen, – und Du weißt ja, der Mensch besteht zu 100% aus Zellen. In Kombination mit den Vitaminen B2, B6 und B12 reguliert es zudem essentielle Stoffwechselvorgänge. Es ist wichtig, dass Du bereits vor der Schwangerschaft darauf achtest, dass Du ausreichend Folat zu Dir nimmst. Eine schlechte Folatversorgung gilt als großer Risikofaktor für die Entwicklung von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen. Unvollständigen Verschlüsse des Neuralrohrs können Fehlbildungen des Gehirns und des Rückenmarks zur Folge haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt sowohl schwangeren Frauen als auch Frauen die schwanger werden wollen zur Vorbeugung solcher Erkrankungen bereits täglich ein Folsäurepräparat von 400 µg einzunehmen. Es ist ratsam bereits 4 Wochen vor einer geplanten Schwangerschaft mit der Einnahme eines Folsäurepräparats zu beginnen. Dieses solltest Du jedoch in Absprache mit Deiner Gynäkologin durchführen. Um auch während der Schwangerschaft eine ausreichende Folatversorgung für Dich und Dein Baby zu garantieren, sollte das Nahrungsergänzungsmittel auch im 1. Trimester weiterhin eingenommen werden. In Nahrungsmitteln findest Du Folat vor allem in grünem Gemüse wie beispielsweise Broccoli, Spinat oder Grünkohl.
Cobalamin, besser unter Vitamin B12 bekannt, ist für die Entwicklung des Nervensystems, die Zellteilung und die Blutbildung Deines Babys verantwortlich. Das Vorkommen von Vitamin B12 beschränkt sich fast ausschließlich auf tierische Nahrungsmittel. Aus diesem Grund ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eine vegane Ernährung für Schwangere, Stillende und Säuglinge nicht empfehlenswert. Möchtest Du Dein Kind trotzdem vegan ernähren, solltest Du in ärztlicher Absprache auf eine dauerhafte Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten achten und eventuell zusätzlich auf angereicherte Lebensmittel zurückgreifen. Ein Verzicht auf Vitamin-B12-Präparate kann bei einer veganen Ernährungsweise zu Entwicklungsstörungen der Sprache und Motorik führen sowie das Wachstum des Kindes stark beeinflussen. Durch eine vegetarische Ernährungsweise kannst Du den Vitamin-B12-Bedarf gut durch Milch, Milchprodukte und Eier decken, da diese zu den “starken” Vitamin-B12-Lieferanten zählen. Bei einer vollwertigen Ernährungsweise können zudem Fleisch und Fisch als Vitamin-B12-Lieferanten dienen.
Das wasserlösliche Vitamin C besitzt zahlreiche Funktionen im menschlichen Organismus. Vitamin C wird vor allem eine zentrale Bedeutung eines Antioxidans zugeschrieben, da es freie Radikale fängt und somit vor oxidativen Schäden schützt. Freie Radikale entstehen z.B. durch bestimmte Stoffwechselvorgänge in unserem Körper mit Sauerstoff oder auch durch UV-Strahlung. Antioxidantien helfen Dir und Deinem Baby bei der Bekämpfung von freien Radikalen, denn sie fördern Zellschäden und werden immer wieder in Zusammenhang mit bestimmte Krankheiten gebracht. Vitamin C unterstützt zudem die Eisenaufnahme in den Körper und ist an der Bildung von Kollagen (ein wichtiges Bindegewebsprotein der Haut) beteiligt, was für die Haut Deines Kindes besonders wichtig ist. Um also die Eisenaufnahme Deines Babys, aus Fleisch- und Getreide-Breien zu verbessern, wird diesen Breien Vitamin C hinzugegeben. Dieses wird meist in Form von einem Esslöffel Apfelsaft umgesetzt. Weitere gute Vitamin-C-Lieferanten sind vor allem Obst und Gemüse und wie bereits erwähnt die daraus gewonnenen Säfte und Smoothies. Für eine gute Vitamin-C-Versorgung empfehlen wir beispielsweise Äpfel, Tomaten, Kartoffeln, Blumenkohl oder Kürbis genutzt werden.
Durch eine vollwertige, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung wird Dein Baby fast automatisch mit den meisten wichtigen Vitaminen versorgt, umso eine gesunde Entwicklung unterstützen. Wenn Du Dich für eine vegetarische oder vegane Beikost entschieden hast, ist es ratsam diese mit Deinem Kinderarzt zu besprechen. Achtung ist wie erwähnt bei Vitamin D geboten. Hier solltest du in Absprache mit Deinem Kinderarzt oder Hebamme auf ein zusätzliches Präparat zurückgreifen, hierbei ist es egal, ob Dein Baby vollwertig, vegetarisch oder vegan ernährt wird.
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