Der bunte Wald der Babymilch
Optimal temperiert, kostenlos und die ideale Nährstoffzusammensetzung für Dein Baby – die Rede ist von Muttermilch. Wusstest Du, dass sich Deine Muttermilch immer den Bedürfnissen Deines Babys anpasst?! Sie ist beispielsweise an heißen Tagen flüssiger als an anderen. Klingt nahezu perfekt, dennoch kann und möchte nicht jede Mutter ihr Baby stillen. Dies sollte unserer Meinung nach respektiert werden. Die Qualität der industriell hergestellten Babymilch ist heutzutage gut genug, um mit dieser Alternative ebenfalls eine gesunde Entwicklung für Dein Baby zu gewährleisten. Dennoch ist Babymilch nicht gleich Babymilch. Von vielen hast Du sicherlich schon gehört, doch was steckt eigentlich hinter dem Namen.
Pre-Babymilch
Die Pre-Babymilch ist vom Tag der Geburt an die ideale Alternative für Mütter, die nicht oder nicht ausschließlich stillen. Sie ist der Muttermilch in ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich, enthält lediglich Milchzucker (Lactose), jedoch keine weiteren Kohlenhydrate. Aus diesem Grund ähnelt die Konsistenz auch der, der dünnflüssigen Muttermilch. Darüber hinaus sind auch der Eiweiß-, der Fett- und Mineralstoffgehalt mit der Muttermilch Zusammensetzung vergleichbar. Du kannst also Deinem Baby Pre-Babymilch – ebenso wie Muttermilch – so oft und so viel geben, wie Dein Baby nach ihr verlangt. Eine Überfütterung kommt meist nicht zustande. Laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE e.V.) kannst Du Deinem Baby Pre-Milch während des ganzen ersten Lebensjahres geben, denn auch wenn die Muttermilch sich den Bedürfnissen Deines Babys anpasst, ist Pre-Milch auch neben der Beikost eine gute Alternative zur Muttermilch.
Hast Du Dich auch schon mal gefragt wofür das Pre eigentlich steht? Es ist eine Abkürzung für prebiotisch. Die Pre-Babymilch enthält probiotische Ballaststoffe, die sich positiv auf die Darmflora auswirken und das Immunsystem eines Säuglings stärken.
1er-Babymilch – die Anfangsmilch
Auch die 1er-Milch ist ab dem 1. Lebenstag und vor dem Beikoststart für Dein Baby geeignet. Sie enthält wesentlich mehr Kohlenhydrate als die Pre-Babymilch. Die Kohlenhydrate stammen vor allem aus hinzugefügter Maisstärke, es handelt sich also um eine glutenfreie Zutat. Aufgrund des höheren Kohlenhydrat-Anteils ist ihre Konsistenz etwas sämiger und Dein Baby ist schneller gesättigt. Dies ist ein Vorteil für Babys mit sehr großem Hunger, denn sie sind länger gesättigt und können möglicherweise nachts besser durchschlafen. Obwohl die 1er-Babymilch sättigender ist, hat sie dennoch ungefähr gleich viele Kalorien wie die Pre-Babymilch. Du musst also keine Angst haben, dass Dein Baby in dieser Entwicklungsphase zu viel zunimmt. Außerdem ist der Wechsel von der Pre-Mich zur 1er-Babymilch sinnvoll, wenn Du denkst, dass Dein Baby von der Pre-Milch nicht mehr ausreichend satt wird. Wenn Du Dir jedoch unsicher bist, ob Du wechseln solltest Frage gern Deine Hebamme, Stillberaterin oder auch Deinen Kinderarzt um Rat.
2er-Babymilch – die Folgemilch
2er-Babymilch unterscheidet sich deutlich von der Muttermilch. Sie enthält neben einem wesentlich höheren Anteil an Eiweiß und weiteren Zuckerarten ebenfalls den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil an Jod und Eisen. Darüber hinaus weist sie eine andere Nährstoffzusammensetzung auf. Hierbei kann der erhöhte Eiweißgehalt die Nieren Deines Babys stark überfordern. Aus diesem Grund ist Folgemilch erst für Babys ab dem 6. Monat geeignet. Laut Industrie solltest Du sie Deinem Baby geben, wenn Dein Kind von der 1er-Babymilch nicht mehr ausreichend gesättigt ist. Ist Dein Kind auch nach dem 6. Monat mit der 1er-Milch zufrieden, ist es völlig in Ordnung, diese weiterhin zu geben. Laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung ist eine Umstellung von 1er-Milch auf 2er-Milch nicht unbedingt notwendig. Die Verbraucherzentrale stuft 2er-Milch als überflüssig ein, da sie zusätzlich Haushaltszucker (Saccharose), Fruktose und Honig enthalten kann und deshalb sehr süß ist. Wir empfehlen immer einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Gerade im ersten Lebensjahr solltest Du darauf achten, dass Dein Baby keinen zusätzlichen Zucker durch die Nahrung aufnimmt. Der Milchzucker Lactose stellt hier ein ausreichendes Maß an Süße dar, jeglicher zusätzlicher Zucker ist schlichtweg unnötig.
3er-Babymilch – die Folgemilch
Die 3er-Milch ist für Dein Baby gegen Ende des 1. Lebensjahres geeignet. Sie soll eine Alternative zur Kuhmilch darstellen, die Dein Kind mit ca. 12 Monaten trinken darf. Einige Eltern empfinden es aber als angenehmer auch weiterhin morgens und abends ein Fläschchen zuzubereiten. Die Verbraucherzentrale stuft die 3er-Milch allerdings als überflüssig ein, da auch sie zusätzlich Haushaltszucker (Saccharose), Fruktose oder auch Honig enthalten darf. Die Produkte sind deshalb oft sehr süß. Auch hier setzt sich in Fachkreisen die gleiche Meinung wie die zur 2er-Milch durch. Der zusätzliche Zucker stellt keine Notwendigkeit dar und ist schlechthin überflüssig. Gerade die Zugabe von Honig ist umstritten, da dieser oft eine zu hohe Bakterienbelastung aufweist. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts treten in Deutschland immer wieder einzelne Fälle von Säuglingsbotulismus auf, die sich unter Umständen auf Bakterien oder Sporen aus Honig zurückführen lassen. Das Risiko einer Infektion ist in den ersten sechs Monaten besonders hoch.