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Was ist denn eigentlich diese Beikost? Wann sollte ich meinem Baby den ersten Brei geben und wie gelingt mir ein guter Start in die Beikost?
Fragen über Fragen – wie so oft in den ersten Wochen und Monaten seitdem Dein Baby Dein Leben auf den Kopf stellt. Deshalb haben wir für Dich die wichtigsten Informationen rund um das Thema Beikoststart gesammelt und zusätzlich den vom Forschungsinstitut für Kinderernährung e.V. (FKE e.V.) entwickelten Ernährungsplan im Gepäck.
Unter Beikost versteht man drei verschiedene Breie, die Monat für Monat einige Milchmahlzeiten ersetzen werden. Diese Breie stellen wir Dir in diesem Artikel genauer vor. Wichtig ist, dass der Start der Beikost auf keinen Fall das Ende des Stillens oder dem Geben von Milchmahlzeiten symbolisiert. Wie der Name schon verrät, werden die Breie beigegeben. Die Beikost kann man auch als einen langsamen Übergang vom Stillen zur Familienkost verstehen.
Dein Baby ist individuell und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Daher gibt es auch keine einheitliche Regel, ab welchem Lebensmonat Du mit der Beikost beginnen solltest. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, bis zum Ende des sechsten Monats ausschließlich zu stillen. Studien aus dem deutschsprachigen Raum wie vom FKE e.V. und die Nationale Stillkommission raten an, nicht vor dem fünften Monat aber spätestens ab dem siebten Monat mit der Beikost zu beginnen. Solche Werte sind jedoch immer als Empfehlungen oder Orientierungshilfen gedacht. Den einen richtigen Moment für den Beikoststart gibt es nicht. Dein Baby wird Dir aber mit der Zeit andeuten, dass die Zeit reif ist für den Start in die Beikost.
Empfehlungen hin oder her – der richtige Zeitpunkt für den Beikoststart Deines Babys hängt stark von der Entwicklung Deines Säuglings ab. Wenn Du mehrere der folgenden Anzeichen bei Deinem Baby beobachten kannst, dann könnte der Zeitpunkt für den langsamen Einstieg in die Beikost gekommen sein:
Laut des vom FKE e.V. entwickelten Ernährungsplans für das erste Säuglingslebensjahr erfolgt die Einführung der drei verschiedenen Breie monatsweise. Im Verlauf des ersten Beikost-Monats soll ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eine Milchmahlzeit nach und nach ersetzen. Im zweiten Monat kommt ein Vollmilch-Getreide-Brei dazu. Das Beikost-Brei-Trio ist vollständig, wenn Dein Baby nach dem dritten Monat einen milchfreien Getreide-Obst-Brei anstatt einer Milchmahlzeit bekommt. Falls Du weiterhin stillen möchtest, steht dir die Beikost dabei nicht im Wege. Falls du bereits abgestillt hast, werden die Milchmahlzeiten von so genannter Pre-Milch gedeckt.
Einen Ernährungsplan findest Du zum Beispiel auf den Seiten des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE e.V.) und im weiteren Verlauf dieses Blog-Eintrags. Dabei solltest Du im Kopf behalten, dass es sich um Empfehlungen handelt und diese Pläne nicht zwingend genau eingehalten werden müssen.
Nun ist es soweit – Dein Baby hat Dir einige Zeichen gesendet, dass es bereit für den Start in die Beikost ist. Als Erstes lernt Dein Baby die verschiedenen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breie kennen. Für den allerersten Brei ist es ratsam, nur wenige Löffel von einer zu Brei verarbeiteten Gemüsesorte zu geben und den Rest des Hungers mit Muttermilch oder Pre-Milch zu stillen. Als Gemüsesorten für den ersten Brei eignen sich zum Beispiel Möhren, Kürbis, Pastinaken, Zucchini und Avocado. Besonders beliebt sind süßere Gemüsesorten wie Möhre und Kürbis, da diese an den Geschmack der süßlichen Muttermilch erinnern.
Deinem Baby macht es nichts aus, wenn Du zunächst mehrere Tage hintereinander den gleichen Brei fütterst. So kann es sich Tag für Tag an die neue Nahrung und den neuen Geschmack gewöhnen. Du kannst dabei herausfinden, welche Gemüsesorten Deinem Baby besonders gut schmecken und welche es gut verträgt. Allerdings solltest Du bei Möhrenbrei vorsichtig sein. Dieser ist zwar eine beliebte Variante für den Beikoststart, aber zu viel Möhrenbrei kann zu Verstopfungen führen. Wenn die erste Woche der Beikost gut verlaufen ist, kannst Du zu den Gemüsesorten Kartoffeln oder auch Süßkartoffeln dazugeben. Nach ein bis zwei weiteren Wochen kann mageres gedünstetes oder gekochtes Fleisch fein püriert zu dem Gemüse-Kartoffel-Brei hinzugefügt werden. Nach einem guten Monat nimmt Dein Baby laut Ernährungsplan eine vollständige Brei-Mahlzeit von ungefähr 200 g anstelle einer Muttermilch-Mahlzeit zu sich.
In dem darauffolgenden Monat macht Dein Baby mit einer weitere Breisorte Bekanntschaft: dem Vollmilch-Getreide-Brei. Auch hier wird empfohlen, Dein Baby schrittweise an den neuen Brei zu gewöhnen und anfangs nur eine kleine Portion Brei zu füttern und als restliche Mahlzeit Muttermilch oder Pre-Milch zu geben. Als Getreide solltest Du Vollkornprodukte wie zum Beispiel Vollkornflocken, Vollkornmehl oder Vollkorngrieß verwenden. Falls Du Dir nicht sicher bist, welche Milch Du für den Brei nehmen sollst, dann ist eine pasteurisierte Vollmilch (3,5% Fett) die beste Variante. Zusätzlich kann dem Brei etwas Obstsaft oder püriertes Obst zugefügt werden, um die Aufnahme von Eisen aus dem Getreide durch das in dem Obst enthaltene Vitamin C zu erleichtern. Diese Art von Brei wird übrigens gerne abends gefüttert, da dieser gut sättigt.
Im dritten Monat nach dem Beginn der Beikost wird eine weitere Milchmahlzeit langsam durch einen milchfreien Getreide-Obst-Brei ersetzt. Es ist wichtig, dass in diesem Brei tatsächlich keine Milch enthalten ist, da Dein Baby sonst mehr Eiweiß aufnimmt, als seine Nieren verarbeiten können. Als Getreide eignen sich auch hier Vollkornprodukte wie zum Beispiel Vollkorngetreideflocken sehr gut.
Bei der Auswahl der Obstsorte kannst Du Dich am saisonalen Angebot orientieren. Empfehlenswert sind Birnen, Äpfel, Pflaumen, Bananen, Pfirsich und Aprikosen. Das Obst unbedingt püriert oder gerieben zu den aufgekochten Getreideflocken hinzufügen. Der milchfreie Getreide-Obst-Brei wird gerne nachmittags gefüttert.
Zusätzlich zu diesen drei Breimahlzeiten werden zwei Milchmahlzeiten im Vormittagsbereich empfohlen. Hier gilt allerdings auch wieder, dass es sich um eine Orientierung handelt. Meist weiß Dein Baby am besten Bescheid, wann und ob es hungrig ist.
Bestimmt hast Du Dir schon die Frage der Fragen gestellt, wenn es um das Thema Beikost geht: Bereite ich den Brei selbst zu oder kaufe ich Fertigbrei?
Wie immer gibt es hier die Verfechter der einen, sowie die der anderen Seite. Fakt ist, dass nur Du in Deiner individuellen Situation entscheiden kannst, welche Variante besser für Dich ist. Solltest Du wenig Zeit haben, um die nötigen Zutaten einzukaufen und den Brei selbst herzustellen, oder einfach nicht der geborene Koch sein, kannst Du problemlos zu Fertigbrei greifen – ohne das Gefühl zu haben, Dich dafür rechtfertigen zu müssen. Wichtig ist, dass die Ernährung Deines Babys zu Euer Lebenssituation passt. Einzig und allein die Tatsachen, dass Dein Baby isst und mit genügend Nährstoffen versorgt wird, sind entscheidend. Für Fertigbrei spricht außer der Zeitersparnis zudem, dass die Produkte streng kontrolliert werden und besonders in Deutschland hohe Auflagen erfüllen müssen.
Bei der Auswahl von Fertigprodukten gilt vor allem: weniger ist mehr. Rezepturen, die auf den Rückseiten der Gläschen zu finden sind, verraten Dir, was in der Fertignahrung tatsächlich enthalten ist. Sollten deutlich mehr Zutaten verwendet werden, als in Standard-Rezepturen vorgeschlagen wird, kannst Du davon ausgehen, dass dies zu viel für Dein Baby ist. In einen vollständigen Brei gehören eigentlich nur folgende vier Zutaten: Gemüse, Kartoffeln (wahlweise auch Reis oder Nudeln), Fleisch und Pflanzenöl. Eine Gemüsesorte reicht zunächst, es muss nicht gleich Karotte, Zucchini und Kürbis enthalten sein. Gewürze (außer einige weniger Kräuter) oder Süßstoffe solltest Du unbedingt vermeiden.
Dasselbe gilt für die Zubereitung in der eigenen Küche. Hier ist es besonders wichtig, auf die Herkunft Deiner Zutaten zu achten, damit diese nicht zu hohe Schadstoffwerte enthalten. Produkte aus biologischem Anbau stellen dies jedoch meistens sicher. Begriffe wie “bio”, “ökologisch” oder “biologisch” sind gesetzlich geschützte Begriffe und Produkte, die mit entsprechenden Siegeln ausgezeichnet werden, müssen bestimmte Auflagen erfüllen. Zum Anfang der Beikost kann es sein, dass die selbst zubereitete Menge Brei zu viel für Dein Baby ist, da es noch nicht so viel essen kann. Reste kannst Du portionsweise einfrieren, aber nicht im Kühlschrank lagern, da sich Bakterien bilden können.
Eigentlich kann man es nicht oft genug sagen: Es gibt keinen Königsweg für den Beikoststart. Am wichtigsten ist, dass Du Dir für Dich und Dein Kind ausreichend Zeit nimmst und Dich nicht von anderen unter Druck setzen lässt.
Wie bereits am Anfang dieses Artikels erwähnt: Der Beginn der Beikosteinführung ist nicht das Ende vom Stillen sondern ein langsamer Übergang hin zu fester Nahrung. Du solltest auf jeden Fall weiter stillen, so lange dies für Dich angenehm ist. Die Beikost wird jedoch mit der Zeit immer wichtiger, da Muttermilch ab einem gewissen Entwicklungsstadium zu wenig Nährstoffe liefert – vor allem Eisen. Wichtig ist die Milchmahlzeit, ob nun Muttermilch oder Pre-Milch, trotzdem.
Wenn Du gerade erst mit der Beikost begonnen hast, dann musst Du Dir keine Sorgen machen. Vielleicht ist Dein Baby noch nicht so weit. Dann kannst Du ruhig ein, zwei Wochen warten, bis Du erneut mit Deinem Baby den Start in die Beikost versuchst. Darüberhinaus kann es dauern, bis Dein Baby sich an die neuen Geschmäcker gewöhnt hat. Auch muss Dein Baby sich erst auf die neue Art der Nahrungsaufnahme mit dem Löffel einlassen. Bei den beiden letzten Punkten hilft vor allem viel Geduld oder die Beikost zu anfangs mit einem sauberen Finger zu geben. Sollte Dein Baby jedoch weit über den siebten Lebensmonat hinaus die Aufnahme von Beikost verweigern, solltest Du Deine Hebamme oder einen Arzt um Rat bitten.
Es kann auch sein, dass Dein Baby die Nahrung verweigert, obwohl es bereits seit einigen Wochen oder Monaten Beikost bekommt. Das kann bei Eltern große Sorgen hervorrufen. Ganz wichtig ist, dass Du Dir bewusst machst, dass Du nicht alleine bist. Jedes fünfte bis zehnte Baby verweigert die Nahrung. Die Ursachen hierfür sind nur in der absoluten Ausnahme organischer Natur. Das bedeutet: Dein Baby ist nicht krank. Es kann zum Beispiel gut sein, dass Dein Baby gerade zahnt und deshalb die Kauleiste besonders empfindlich ist.
In den meisten Fällen hilft viel Geduld und Ruhe während der Mahlzeiten, um das Problem zu lösen. Meistens gehen diese Phasen dann auch wieder vorbei. Sollte Dein Baby jedoch über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu sich nehmen, an Gewicht verlieren, oder regelmäßig erbrechen, solltest Du unbedingt professionelle Hilfe suchen. Adressen findest Du zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.bzga.de.
Bei der ersten Mahlzeit ist alles neu und aufregend – nicht nur für Dich sondern auch für Dein Baby. In den nächsten Wochen und Monaten wird es vollkommen neue Geschmäcker kennen lernen. Beim allerersten Mal kann es helfen, Dein Baby dann zu füttern, wenn es nicht müde und noch nicht zu hungrig ist. Vermutlich wird Dein Baby zu Beginn nur eine kleine Menge Gemüsebrei essen. Den Brei gibst Du am besten mit einem kleinen, abgerundeten Plastiklöffel oder ganz zu Anfang mit einem sauberen Finger. Bevor Dein Baby seinen Brei bekommt, empfehlen wir die Temperatur zu testen und im Zweifelsfall lieber etwas zu kalt als zu heiß zu füttern.
Besonders wichtig für den Beikoststart ist viel Geduld – gerade während Du Deinem Baby seinen Brei gibst. Lass Deinem Baby genug Zeit, um aufstoßen zu können. Achte auch darauf, dass es aufrecht sitzt, damit es besser schlucken kann. Auch sollte Dein Baby nicht abgelenkt sein, damit es sich ganz auf das Essen konzentrieren kann. Es freut sich aber bestimmt, wenn es nicht ganz alleine isst und mit der ganzen Familie zusammen am Tisch sitzt. So kann Dein Baby beobachten, wie die Großen essen und versucht mit Sicherheit dieses Verhalten nachzuahmen.
Fazit: Für den Anfang viel Geduld mitbringen.
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